Kirchweihfest - "Gott baut ein Haus, das lebt!"
"Lasst euch aufbauen zu einer lebendigen Kirche!" - Dieses Thema der "lebendigen Bausteine" zog sich wie ein roter Faden von Anfang an durch den Jubiläums-Gottesdienst, den Domkapitular Dr. Anton Spreitzer vom Bistum Passau zusammen mit Pfarradministrator Pater Dr. Severin Piksa unter Assistenz von Diakon Mag. Hans Silberhumer und Pastoralassistentin Mag. Elisabeth Kronreif zelebrierte. Die Anwesenheit des Vertreters der Diözese Passau stellte die Verbindung her zum 18. April 1466, an dem der damalige Bischof Ulrich von Passau die Stadtpfarrkirche St. Stephan weihte.
In seiner sehr lebendigen und ausdrucksstarken Predigt hob Domkapitular Dr. Spreitzer drei Punkte hervor, inwiefern ein Kirchweihfest Anlass zum Nachdenken sein könnte:
- Kirche ist zuerst etwas Lebendiges, eine Gruppe, eine Gemeinschaft aus "lebendigen Bausteinen", die um Jesus versammelt ist. Um dazu den Raum zu bieten, ist ein Kirchengebäude da.
- Kirchweihfest erinnert auch daran, dass Kirche nicht für sich selbst da ist, sondern einen Auftrag hat, nämlich "Geht in die ganze Welt und verkündet das Evangelium!". Der Glaube muss weitergegeben werden, nicht unbedingt nur von "Fachleuten", sondern von jedem/jeder, der/die ein authentisches Vorbild im Glauben ist. Dazu kann jede/r seine/ihre Fähigkeiten nutzen, anderen zu helfen, dass sie Gott kennenlernen.
- Kirche ist immer renovierungsbedürftig - nicht nur als Gebäude, sondern auch als Kirche aus "lebendigen Steinen" in den Herzen der Menschen. Frage: "Welchen Platz hat Gott in meinem Herzen?" Und so findet die eigentliche Reform der Kirche in meinem Herzen statt.
Kirchenraum-Renovierung hat nur dann Sinn, wenn auch "Renovierung" in den Herzen der Menschen stattfindet.
Bei den Fürbitten waren die "kleinen Kirchenbaumeisterinnen und -meister" an der Reihe, das Thema und die Worte des Domkapitulars nochmals anschaulich zu unterstreichen und dabei eine Kirche aus symbolischen Bausteinen aufzubauen.
Als musikalische Begleitung des Gottesdienstes führte Organist Mag. Andreas Penninger zusammen mit acht SängerInnen die Feiergemeinde mit ausgewählter geistlicher Musik durch sieben Jahrhunderte (vom 15. bis ins 21. Jahrhundert).
Nach dem Gottesdienst konnte die Festgemeinde vom Kirchenplatz und den Gassen der Altstadt aus das Festgeläute vom "Braunauer Steffl" in Form eines Glockenkonzerts genießen und dabei einmal das Geläute der Stadtpfarrkirche in vollem Umfang erleben. Thomas Zimbelmann aus Bad Wimsbach-Neydharting mit seinem Team sorgte für eine "stimmige" Zusammenstellung des Glockenensembles.
Beim Fest der Begegnung am Kirchenplatz spielte die Stadtkapelle Braunau, die schon den Festzug durch die Stadt am Beginn der Feiern begleitet hatte, zur Freude aller BesucherInnen zum Platzkonzert auf.
Das fleißige Team der Pfarre hatte unterstützt von den Goldhaubenfrauen schon seit dem frühen Morgen einiges an kulinarischen Angeboten an Verkaufsständen für die Gäste vorbereitet, sodass sich alle mit Speis und Trank stärken und noch mit den Mitfeiernden aus ganz Braunau, von den Nachbarpfarren und anderen Kirchen und Religionsgemeinschaften, mit den Vertretern der Stadt und der Vereine ins Gespräch kommen konnten.
zur Aufzeichnung des Festgottesdienstes