8. 6. 2023 – Fronleichnam – Der Bund Gottes in seinen Zeuginnen und Zeugen, sprich, in seiner Kirche:
II. Vatikanisches Konzil (1962-1965)
Aus der dogmatischen Konstitution über die Kirche.
Die Kirche ist das sichtbare Sakrament heilbringender Einheit
"Seht, es kommen Tage - Spruch des Herrn -, in denen ich mit dem Haus Israel und dem Haus Juda einen neuen Bund schließe ... Ich lege mein Gesetz in sie hinein und schreibe es auf ihr Herz. Ich werde ihr Gott sein, und sie werden mein Volk sein ... Alle, klein und groß, werden mich erkennen, Spruch des Herrn." (1) Diesen neuen Bund hat Christus gestiftet, das Neue Testament nämlich in seinem Blut (2).
II. Vatikanisches Konzil (1962-1965) Die Heilsordnung
Aus der Liturgiekonstitution.
Gott, der "will, daß alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen" (1), "hat in früheren Zeiten vielfach und auf vielerlei Weise durch die Propheten zu den Vätern gesprochen" (2). Als aber die Fülle der Zeiten kam, sandte er seinen Sohn, das Wort, das Fleisch angenommen hatte und mit dem Heiligen Geist gesalbt worden ist, den Armen das Evangelium zu predigen und zu heilen, die zerschlagenen Herzens sind (3),
der Ölberg genannt wird und nur einen Sabbatweg von Jerusalem entfernt ist,
nach Jerusalem zurück.(...)
In der Apostelgeschichte werden nicht einfach historische Fakten referiert. Der Evangelist Lukas, der mutmaßliche Autor, schildert die Frühzeit des Christentums immer auch idealisiert (vgl. z.B. Apg 2,42-47; 4,32-37). Besonders die Einheit der ersten Christinnen und Christen liegt ihm am Herzen.
19 Nur noch kurze Zeit und die Welt sieht mich nicht mehr;ihr aber seht mich, (….)
Der Text enthält keinen einzigen direkten Imperativ. Nur der Eröffnungsvers und der abschließende Rahmen verweisen auf die anstehende Praxis der nachösterlichen Gemeinde aus ihrer Jesuszugehörigkeit. Die anderen Aussagen möchten Trost und Zuversicht vermitteln und eine Ahnung vom Geheimnis geben, das jede(n) Einzelne(n) als Christ/ Christin im Innersten erfüllt und trägt. Eine besondere Wärme und zugleich Festigkeit in der Stimme könnte die liebevolle Zuwendung Jesu zum/zur Einzelnen spürbar machen.
5 Lasst euch als lebendige Steine zu einem geistigen Haus aufbauen,
zu einer heiligen Priesterschaft,
um durch Jesus Christus geistige Opfer darzubringen,
die Gott gefallen! (….)
Der 1. Petrusbrief richtet sich an Christen in Kleinasien gegen Ende des 1. Jahrhunderts. Sie erlebten sich als kleine Minderheit inmitten einer Mehrheitsgesellschaft, die ihnen ablehnend gegenüberstand und in deren Augen sie nichts galten. Demgegenüber betont der anonyme Verfasser, der in der Autorität des Petrus schreibt, die Erwählung der Christen durch Gott und ihre hohe Würde.
40 Mit noch vielen anderen Worten beschwor und ermahnte er sie:
Lasst euch retten aus diesem verdorbenen Geschlecht!
41 Die nun, die sein Wort annahmen, ließen sich taufen.
An diesem Tag wurden ihrer Gemeinschaft
etwa dreitausend Menschen hinzugefügt.
Der Evangelist LUKAS, der ebenfalls die Apostelgeschichte verfasste, komponiert in der Apostelgeschichte eine lange Rede des Petrus (zusammen mit den Elf): Wie sich im Evangelium schon in Lk 3,10.12.14 Menschen auf die Umkehrpredigt Johannes des Täufers reagiert haben, so jetzt auf die Predigt des Petrus hin: Sie reagierten sehr betroffen! Und wie dort fordert hier Petrus zur Umkehr auf bzw. Umdenken und Taufe. Die Taufe geschieht „auf den Namen Jesu Christi“: Das bedeutet eine Zugehörigkeit zu seinem Wesen und seiner Kraft. Taufe und Geistempfang gehören auch an anderen Stellen der Apostelgeschichte zusammen, so in Apg 10 beim Hauptmann Cornelius oder in Apg 19, wonach Johannesjünger zwar taufen, aber im Gegensatz zu Jesusnachfolgenden keinen Geistempfang kennen. Die Verheißung des Geistempfangs aufgrund der Taufe gilt zunächst den Juden, die Petrus anspricht, dann aber auch darüber hinaus Juden und Nichtjuden in aller Welt (= denen in der Ferne). Sie werden „herbeigerufen“, denn nach dem Zeugnis der Schrift sammelt sich das endzeitliche Gottesvolk in Jerusalem (z. B. Jes 25,6-8). Vielleicht sieht der Verfasser darüber hinaus auch die Verheißung an Abraham in Gen 12,1-4 nun erfüllt, dass in Jesus Christus alle Völker Segen erlangen. Es ist ein überwältigender Erfolg der Predigt, wenn Tausende getauft werden.
die er durch ihn in eurer Mitte getan hat, wie ihr selbst wisst –
23 ihn, der nach Gottes beschlossenem Willen und Vorauswissen
hingegeben wurde,
habt ihr durch die Hand von Gesetzlosen
ans Kreuz geschlagen und umgebracht.
24 Gott aber hat ihn von den Wehen des Todes befreit
und auferweckt;
denn es war unmöglich, dass er vom Tod festgehalten wurde. (…)
Die Rede des Petrus (nach dem Pfingstereignis) ist bekenntnishaft. Sie ist teilweise emotional („sind wir alle Zeugen“, „freut sich mein Herz“). Sie lebt vom Kontrast (z.B. „ihr“… „Gott aber“…, V. 23-24) und von Schriftzitaten. Petrus will überzeugen.